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Bankkaufleute am Finanzgericht Köln

Klassenausflug der BAN211

Als am 16.11.2022 um 6:30 Uhr mein Wecker klingelte, war ich ehrlich gesagt noch nicht bereit, so früh aufzustehen. Die letzten Tage, in denen ich für meine Klausuren gelernt hatte, schienen meinen Schlafrhythmus doch sehr verschoben zu haben. Aber nichtsdestotrotz läutete mein Wecker um 6:40 Uhr ein zweites Mal und leitete den Beginn unseres Klassenausflugs ein – oder zumindest den Beginn meiner Morgenroutine. Früher als gewohnt machte ich mich also fertig, um vier weitere Klassenkameraden im Auto einzusammeln, damit wir nach Köln zum Finanzgericht fahren konnten. Vor diesem sollten wir uns nämlich um 8:50 Uhr für eine kleine kurze Einführung des Richters einfinden, der an diesem Tag die Gerichtsprozesse geleitet hat. Im Gerichtssaal stellte er uns den Verhandlungsplan für die nächsten Stunden vor. Wir durften an drei verschiedenen Verhandlungen teilnehmen. Dabei ging es um Themen wie die Kapitalertragssteuer im Ausland und auch um die Frage, wann der Kauf einer Immobilie als gewerblich oder als privat eingestuft werden kann. Hier konnten wir der Verhandlung recht gut folgen, da genau die Themen vorkamen, die wir auch in den letzten Wochen zuvor in der Schule behandelt hatten. Schwierig wurde es jedoch dann, als die Juristen immer mehr Paragraphen nannten. Ohne ein abgeschlossenes Jurastudium blickte man da leider nicht mehr durch! Der einzige Prozess, welcher ganz ohne Fachbegriffe und Paragraphen auskam, war der zweite. In dieser Verhandlung ging es vor allem um die Frage, ob eine Klage fristgerecht eingegangen war. Die Klage wurde von einem Mitarbeiter der Anwälte des Klägers gefaxt, der dabei jedoch einen Fehler gemacht hatte. Es musste geklärt werden, ob der Vorgesetzte für diesen Fehler des Mitarbeiters verantwortlich gemacht werden konnte. Hier ging es also weniger um die Themen, welche wir in der Berufsschule besprochen haben, aber diese Verhandlung erinnerte uns am ehesten an eine, die wir aus dem Fernsehen kannten. Hier kam es nämlich zu einer regen Diskussion zwischen den Juristen und man konnte sich selbst eine Meinung bilden und sein eigenes Urteil fällen.

Nachdem die letzte Verhandlung abgeschlossen war, durften wir den drei Richtern noch Fragen stellen und Anmerkungen äußern. Als diese dann auch geklärt waren, machten wir uns gemeinsam auf, um bei einem Mittagessen den Klassenausflug ausklingen zu lassen.

Zusammenfassend möchte ich mich im Namen unserer Klasse noch bei Herrn Rietzel und Frau Strauch bedanken - für das Begleiten und Organisieren unseres Ausflugs - sowie an das Finanzgericht Köln für die Möglichkeit, uns einen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren.

Alexandru-Vasile Chirila

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